Ein «Art-Science» Projekt | Sommer 2024 | Cavardiras Hütte
«RaumzeiTraum» ist das dritte Kunstprojekt von Manuela Fischer in den Bündner Bergen
und machte auf kreative Weise auf die Veränderungen auf der Erde aufmerksam.
Kunstinstallationen «Art in Nature-Objekte» von Mitte Juli bis Anfangs September 2024.
Zwei Teleskope der ETH Zürich von Mitte August bis September 2024.
«RaumzeiTraum»
War ein Projekt über die Symbiose von Natur, Wissenschaft und Kunst, das zum Sinnieren und Reflektieren einlud. Ein Erlebnis für Besucher:innen, die über die Grossartigkeit des Universums als Teil des grossen Ganzen staunen wollten, über Zusammenhänge nachdenken mochten. Ein C11-Teleskop und ein H-alpha-Teleskop der ETH Zürich ermöglichten die Sicht in die Grenzenlosigkeit des Alls ohne Lichverschmutzung. Gleichzeitig symbolisierten sieben Kunst-Installationen, die auf 2649 Metern Höhe im Umkreis der SAC Cavardiras Hütte standen, das Verhalten der Menschen auf diesem Planeten.
Projektziel
Die Verbindung von Wissenschaft (Astronomie) und künstlerischem Ausdruck (Installationen) auch Art in Nature oder Art Science genannt, ist eine zeitgemässe Form sich mit den Geschehnissen auf der Welt und im Weltall auseinanderzusetzen.
Hoch in den Bündner Bergen, auf der SAC-Hütte Cavardiras, ist man der Natur und dem Himmel nah. Die Landschaft wirkt intakt, Ruhe kehrt ein. Wer tieferen Einblick in die Zusammenhänge zwischen den Planeten und dem eigenen Leben gewinnt, wird sich der Verantwortung für unsere Erde, die es zu erhalten gilt, bewusster.
Im Sommer 2024 ermöglichten auf der Terrasse der Cavardiras Hütte, ein C11-Teleskop sowie ein H-alpha-Teleskop der ETH Zürich den Blick ins All. Sterngucker:innen und/oder Sternenfotograf:innen konnten damit in unendlich wirkende Höhen sehen, sich mit Unterstützung von Markus Bonse und Fachpersonen der ETH Zürich sich in die Astronomie vertiefen. Ergänzend wurden sieben markante Kunstinstallationen rund um die Hütte platziert.
Sie symbolisierten unser Sein und Tun auf der Erde und sollen animieren, die Beziehung zwischen dem Mensch-Sein und dem Universum zu sehen.
Zielgruppe
Bergwander:innen, Neugierige, Kulturgeschichtlich-Interessierte, Vertreter:innen aus Wissenschaft, den Naturschutzvereinen und der Region, Familien, Kunstinteressierte, SAC-Mitglieder und Studierende, Leute, die sich für die grossen Fragen der Menschheit und dem Universum interessierten.
Strategie
Die Verbindung von Wissenschaft und Kunst ist eine neue Form des Erlebens und macht Unbekanntes verständlicher. Die unendlichen Weiten des Universums und unser Platz darin wurden durch einen Blick durch das Teleskop greifbarer. Langfristig kann weitere Forschung dazu beitragen, die Einzigartigkeit unseres Lebens im Universum zu verstehen.
Unter der Leitung von Markus Bonse von der ETH Zürich, welche auch die Teleskope zur Verfügung stellte, wurden ab Mitte August 2024 Kurzvorträge und Gesprächsrunden für vertiefendes Verstehen gehalten.
Bisherige Projekte
Beim LandArt-Projekt «Wandelzeit» von 2013, bei dem ein Vlies von 250 Metern Länge und sechs Metern Breite die Schneedecke abdeckte, zeigte sich sechs Wochen später ein imposanter, zwei Meter hoher Gletschertisch. Die umliegenden Schneemassen waren geschmolzen: Die Natur hatte ein einzigartiges Kunstwerk geschaffen, das den rasant zunehmenden Wassermangel veranschaulichte. «Wandelzeit» wurde in der Trace Gallery Zürich gezeigt sowie 2019 an einer Begleitausstellung der Biennale in Venedig.
Jan Eric Mack hat dazu einen Kurzfilm gedreht der 2014 prämiert und in neun Ländern gezeigt wurde.
2016 bot Manuela Fischer die LandArt Installation «Grenzland» (nach einer Idee des Geologen Helmut Weissert) in der Region Arosa Gelegenheit, die weit zurückliegende Begegnung von zwei tektonischen Platten – Afrika und Europa – zu entdecken. Diese überraschende Tatsache liess das Thema «Grenze und Heimat» und die damit verbundene Migrationsthematik in einem neuen Licht scheinen. 33 metallene Grenz-Objekte drehten sich im Sonnenlicht und zauberten ein poetisches Lichtspiel in die «heimische» Landschaft. Kurzfilm
Wir freuen uns über jede Spende zur Weiterführung des Projektes
Verein WandelZeit Winterthur, Manuela Fischer Wiesmann
IBAN: CH42 0900 0000 6072 9417 7
Kunstsprache
Im archaischen Naturraum rund um die Cavardiras Hütte sind die Veränderungen der letzten Jahre sichtbar: Rückgang Permafrost und Gletscherschwund, Erosion, Steinschlag und Wassermangel.
Sieben eigens für diesen Sommer konzipierte Kunstobjekte stehen stellvertretend für die Verbindung zwischen dem Universum und dem Leben auf der Erde.
Konstruktion
Auf schweren Bodenplatten wurden die Objekt-Rahmen - die mit Steinen aus der Umgebung beschwert wurden - installiert. Die handgefertigten Objekte sind in Metallrahmen von 170 x 110 Zentimetern Grösse montiert und erlauben immer den Durchblick in die Landschaft.
Umsetzung
Die Kunstobjekte standen ab Mitte Juli 2024 in der Umgebung der Cavardiras Hütte.
Team
Manuela Fischer, Grafikerin, Hüttenwartin, Land-Art-Projekte, Atelier 22, Grüzenstrasse 22, 8400 Winterthur, info.atelier22@bluewin.ch: Konzept, künstlerische Interventionen, Kunstobjekte und Umsetzung.
Markus Bonse, ETH Zürich: Technische Begleitung der Beobachtungen.
Judith Reichmuth, Winterthur: Konzeptmitarbeit, Metallrahmen und Umsetzung.
Claudia Alig, Winterthur: Ton-Objekt, Konzeptmitarbeit und Umsetzung.
Frank Rothkirch, Rielasingen: Umsetzung
Ueli Wiesmann, Wiesendangen: Umsetzung
Elisabeth Moser, Winterthur: Texte
Atelier H7, Winterthur: Fotografie
Herzlichen Dank
für die grosszügige Unterstützung
Kulturförderung Kanton Graubünden
Gemeinde Disentis
Priska Tomaschett
Ruth Gloor
Helmi Weissert
Issy Schriber
Dominic Schuhmacher
Ilja Schudel